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Poljot 1609 N
Scan eines Fotos meiner Poljot 1609N. Die Uhr besaß Leuchtindexe und ein smaragdgrünes Zifferblatt mit zum Zentrum hin hellerem Farbverlauf. Das Zifferblatt gefiel mir so sehr, dass es mich manchmal vom Unterricht in der Schule ablenkte. Im Jahr 1978 ging in gerade in die 8. Klasse und es war das Jahr der Jugendweihe. Der Kaufpreis betrug damals 156,- Mark (DDR), allgemein war das viel Geld, für mich ohnehin. Das Werk war mit 15 Steinen ausgestattet und das Gehäuse war aus weißverchromtem Messing. Verkauft wurde das Modell regulär mit Lederarmband, das hier gezeigte Metallarmband rüstete ich später nach. Die Gehäuseform entspricht einem Modell, wie man es von RADO kennt. Davon wusste ich damals allerdings nichts. Die Uhr ist auch - in der Rückschau - der vermutete Beginn meines Faibles für Armbanduhren. Diese und die Folgeseiten präsentieren die in der Vergangenheit und Gegenwart der meisten von mir genutzten Uhren, allesamt sogenannte Alltags- oder Gebrauchsuhren, die außer dem Konzept nichts mit den Manufaktur- und Designeruhren gemein haben. Ein Rolexbesitzer mag darüber schmunzeln, doch wie bei dieser Klientel ist es auch in meinem Fall emotional belegt. Die Zeiten der Nutzung einer bestimmten Uhr verbinde ich mit Ereignissen, Lebensphasen. Es ist ein fast ständig am Körper getragener Gegenstand, welcher mich oft über Jahre begleitete. Das führte manchmal auch dazu, dass ich versuche, in heutiger Zeit Uhren wiederzuerwerben, die ich bereits einmal besaß, oder aber die einen Stil aus einer bestimmten Lebensphase zitieren - beispielsweise die 1980er Jahre, die berühmten Eighties(!), ein Jahrzehnt, in dem ich prägende Jugend- und Jungerwachsenenjahre erlebte. |
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Texas-Instruments TI-8351-31 Im Juni 1981 erhielt ich
von meiner Großtante Maria aus München diese
Multifunktions-Quarzuhr Modell TI-8351-31 geschenkt.
Sie besaß 5 Tagesalarme, Stoppuhr mit 1/100 sec Genauigkeit, Stundenzeichen, Countdownzähler, Datums- und Wochentagsanzeige, 2. Zeitzone. Der seinerzeitige Kaufpreis ist mir unbekannt. Diese Uhr trug ich bis ca. 1986, aber dann riss mir das Armband am Steg ab, als ich damit an einer Ecke hängen blieb und ich keinen passenden Steg finden konnte. Technisch war sie den in der damals noch sehr teuren Digitaluhren der DDR überlegen. Erst ab Mitte der 1980er Jahre wurden LCD-Uhren in der DDR etwas erschwinglicher, erreichten aber nie die "Wegwerf"-Preise im Westen. Zu dieser Zeit besaß ich für meine Spiegelreflexkamera Exa 1B kein Blitzgerät, weshalb das sonnenbeschienene Fensterbrett für gutes Licht herhalten musste. Das aktuelle Foto rechts nahm ich mit meinem Smartphone auf. Die Krönung ist, dass ich dieses Exemplar am 28.10.2014 im Internet entdeckte. Zwar ist sie mit 129,- € im Vergleich zum vermutlichen Kaufpreis 1981 kein Schnäppchen, zumal die Einfuhrabgaben noch nicht berücksichtigt sind (6,01 € Einfuhrumsatzsteuer), aber wenn man was will, muss man halt. 1981 wurde ich 18. Es ist wie eine Zeitreise für mich und Erinnerungen an meine Jugend werden wach. Die Sendung wurde mir erst am 13.12.2014 zugestellt, die lange Lieferzeit machte es spannend, auch hing das Paket 2 Wochen beim Zoll in Frankfurt a.M. fest. Einen kleinen Unterschied zu meinem Original von 1981 gibt es dennoch. Das jetzige Modell hat nur 2 Alarme, ansonsten ähneln sie sich wie ein Ei dem anderen. Das Gehäuse ist verchromtes Messing. Update: Jetzt, im Jahr 2020, ist die zweite Wechselbatterie aufgebraucht. Auch musste ich feststellen, dass die Bedienung nicht mehr zuverlässig ist, offenbar sind die Kontakte der Drücker korrodiert. Allerdings ist die Uhr nun auch 40 Jahre alt. |
Eine weitere
Schaufensterauslage 1979, von einem Geschäft, das noch
heute in Pirna existiert und wo ich schon seit 1975
meine Uhren kaufte oder warten ließ. Zu sehen v.l.n.r.
ist eine sowjetische Raketa mit Spangenarmband sowie 2
Modelle der ersten Generation Analogquarzuhren der
DDR-Produktion. Das rechts sichtbare Modell mit
Gliederarmband schenkte ich meinem Vater zum Geburtstag,
sie kostete damals 390,- Mark und trug ein blaues
Sonnenschliff-Zifferblatt.
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Kurz vor dem Beginn meines
2jährigen Vorbereitungsdienstes zur Beamtenlaufbahn 1995
leistete ich mir diesen Promaster-Chronographen von
Citizen, Gehäuse und Band aus Titan, im von Citizen
patentierten Metal-Injection-Verfahren herstellt, einem
pulvermetallurgischen Verfahren. Die Uhr besitzt
Countdown, Stoppuhr, Datum, Zentralsekunde, Leuchtindexe
und -zeiger, Drehring und war auf 10 atm Druck
ausgelegt. Sie kostete damals 899,- DM, eigentlich
sündhaft teuer. Die ergonomische fließende Form von
Armband und Gehäuse empfand ich als sehr angenehm.
Nachdem die Batterie 2007 entladen war, legte ich die Uhr still. Und 15 Jahre danach, Oktober 2022, ließ ich eine neue Batterie einsetzen. Zu befdürchtzen war, dass die Batterie korrodiert wäre und das Werk beschädigt hätte, aber es war nichts passiert. Damit ist sie das Modell, das ich am längsten in Gebrauch habe, wenn auch mit Unterbrechungen. Wirtschaftlich soll diese Designlinie für den Hersteller kein Erfolg gewesen sein. So verschieden sind Geschmäcker. Die aktuellen Promaster-Modelle sind wieder konventioneller ausgelegt. |
Ein gewisses
Schattendasein führte bei mir diese Rivado mit
Dualanzeige, Alarm, Stoppuhr, Chime. Sie war im Jahre
1998 eigentlich ein unüberlegter Spontankauf und wird
nicht mehr von mir genutzt.
Interessant bei Rivado ist, dass der Hersteller sowohl Gebrauchsuhren wie diese des unteren Preissegments, als auch hochwertige Modelle im Programm hat. Dadurch ist die Marke auch nicht so leicht einzuordnen. Die Uhr habe ich nach ca. 5 Jahren Stillstand im Januar 2012 mit einer neuen Knopfzelle ausstatten lassen und trug sie wieder gelegentlich. Die aktuelle Batterie hielt nur knapp ein Jahr durch, derzeit habe ich die Rivado wieder "in den Ruhestand" geschickt. |
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